So, da stecken wir also mitten drin im grössten Schlamassel
seit Jahrzehnten. Im Stil einer Generalmobilmachung hat unser Land zur
Verteidigung gegen einen hinterlistigen Feind mobil gemacht, gegen einen Feind,
der es auf die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft abgesehen hat, die gesundheitlich angeschlagenen Alten.
Während mir der Schutz der Benachteiligten in einer
Gesellschaft sehr am Herzen liegt, bin ich etwas nachlässiger, wenn es um den Schutz
der Alten geht. Alt werden – ich werde bald 69 Jahre alt – gehört nun mal zum
Leben, und dass wir irgendwann sterben, gehört auch dazu. Das soll nicht zu
früh sein – ich möchte noch etwa 24 Jahre weitermachen – aber irgendwann ist mal
Schluss.
Aber so sieht das jetzt aus: Das ganze Land im Stillstand,
damit sich niemand mehr anstecken kann mit dem heimtückischen Virus, das nicht
Kinder belästigt, und auch nicht die arbeitende Bevölkerung, sondern ausgerechnet
Senioren mit schlechter Gesundheit. Die Opfer sind gewaltig. 500 Millionen pro
Tag, in der Schweiz allein? Vielleicht. Existenzen werden zerstört, Verluste
eingefahren, Schuldenberge aufgehäuft, Konkurse vorbereitet, Kurzarbeit eingeführt.
In der Schweiz allein Milliardenverluste gegen bis jetzt 420
Verstorbene. Jeder Mensch ist unersetzlich, aber die Opfer, die sich der Staat
nun für die Sicherheit unserer Alten abringt, kann er sich nicht leisten. Und
Sterben gehört nun mal zum Leben, das können wir nicht aufhalten.
Was das alles mit Investieren zu tun hat? Viel, natürlich. Damit
meine ich nicht, dass die Aktienkurse in einem Monat 20 oder 30 Prozent gefallen
sind. So eine Korrektur war längst überfällig. Weit mehr hat diese Situation
mit der Zukunft zu tun, und die Nachwirkungen des Frühjahrs 2020 werden viele Menschen
und viele Firmen noch Jahre spüren. Wenn wir langfristig investieren, müssen
wir also in Firmen investieren, welche eine Chance haben, derartige Stress-Situationen
zu überleben und idealerweise gestärkt daraus hervorzugehen. Das dürften
grosse, international gut vernetzte Firmen sein, welche seit Jahren steigende
Dividenden ausbezahlen.
Schauen wir uns mal die Firmen in unserem Echtgeld-Depot an:
Nestle, Roche, Swiss Re, Geberit, Zurich Insurance, Apple, 3M, SAP, Givaudan.
Ziemlich gut aufgestellt mit dieser Auswahl, finde ich. So hat das Depot in
dieser scharfen Korrektur auch nicht stark gelitten: Es liegt, unter
Berücksichtigung aller Kosten und Dividenden seit Auflegung noch 7% im Plus. Natürlich ist
das viel weniger als vor sechs Wochen, aber wir liegen immer noch im positiven
Bereich, und wir haben die Chance, dass die Kurse wieder steigen.
Allerdings ist meine Hoffnung auf bald wieder steigende
Kurse klein. Zuerst müssen mal die wirtschaftlichen Schäden unserer
Schockstarre überwunden werden. Je länger diese Schockstarre dauert, desto länger
wird es dauern, bis die Schäden repariert sind. Mittel- bis langfristig ändert
sich aber am Investieren in Aktien nicht viel. Das ist nicht die erste
Preiskorrektur, und ganz bestimmt auch nicht die letzte. Es kann sogar mit den Kursen
nochmals 30% oder 40% weiter runter gehen, damit es wirklich schmerzt und keine
Mensch mehr Aktien kaufen will – bevor es wieder aufwärts geht.
Nun, Schockstarre hin oder mehr, es ist Zeit, wieder etwas
zu investieren. Auf dem Konto liegen 3265 Franken. Das reicht exakt für 6
Aktien von Swisscom zum jetzigen Preis von 524 Franken. Verlockend. Stabile
Dividende seit vielen Jahren. Gut verankert in der Schweiz, etwas in Italien,
5G-Phantasien, und jetzt, wo alle auf Home Office umsteigen, ist die Firma wohl
bestens auf die Zukunft vorbereitet.
Und dann gibt’s seit einiger Zeit noch eine familiäre Beziehung
zur Swisscom: Einer unserer Söhne arbeitet in einem Call Center der Swisscom. Also,
der Auftrag ist platziert … und ausgeführt.
Neu gibt es auch eine Excel-Auswertung zum Echtgeld-Depot. Damit
lässt sich die Gesamt-Performance besser darstellen als mit einem simplen
Depotauszug.